Geschichte des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz (1940–1945)

Das Konzentrations- und VernichtungslagerKonzentrations- und Vernichtungslager
Die → SS richtete unmittelbar nach der sogenannten Machtergreifung (Ende Januar 1933) Konzentrationslager für Menschen ein, die das Regime als politische Gegner betrachtete und deshalb verfolgte.
Die Hauptkonzentrationslager waren: Dachau (1933–1945), Sachsenhausen (1936–1945), Buchenwald (1937–1945), Flossenbürg (1938–1945), Mauthausen (1938–1945), Neuengamme (1940–1945), Ravensbrück (1939–1945).
In den besetzten Gebieten: Stutthof (bei Danzig) (1939–1945), Auschwitz (1940–1945), Groß-Rosen (bei Breslau) (1940–1945), Natzweiler-Struthof (Elsass) (1940–1945), Plaszow (bei Krakau) (1941–1945), Majdanek (bei Lublin (1941–1944).

Auschwitz wurde im Mai 1940 auf Befehl von Heinrich Himmler (Reichsführer SS) gegründet.
Bis Frühjahr 1942 verschleppte die SS hauptsächlich Polen in das Lager. Tausende KZ-HäftlingeKZ-Häftlinge
→ Konzentrationslager
kamen um. Sie fielen dem Terror der SS zum Opfer, verstarben an Krankheiten, wurden durch Zwangsarbeit vernichtet.
Von Frühjahr 1942 bis Herbst 1944 deportierte das SS-ReichssicherheitshauptamtSS-Reichssicherheitshauptamt
1939 wurde das SS-Reichssicherheitshauptamt (RSHA) gegründet. Seine Leiter waren Reinhard Heydrich (1904–1942) und Ernst Kaltenbrunner (1903–1946). Unter dem Dach des RSHA wurden die Sicherheitspolizei (Geheime Staatspolizei und Kriminalpolizei) und Sicherheitsdienst (SD) adminstrativ zusammengefasst. Das RSHA plante und organisierte den Mord an den europäischen Juden.
in Berlin Juden aus nahezu allen europäischen Ländern mit Sonderzügen der Deutschen Reichsbahn nach Auschwitz. Erklärtes Ziel des NS-Regimes war es, alle Juden zu ermorden. Die Lagerverwaltung errichtete zunächst Vergasungsstätten, in denen Juden massenweise mit dem Giftgas Zyklon BZyklon B
Das „Zyklon B“ genannte Schädlingsbekämpfungsmittel (Hauptbestandteil: Cyanwasserstoff bzw. Blausäure) wurde Anfang der 1920er Jahre entwickelt und für die Firma Deutsche Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung (Degesch, 1919 gegründet) patentiert. Anteilseigner der Degesch waren in den 1940er Jahren folgende Firmen: Degussa, IG Farben und Th. Goldschmidt AG. In den Lagern wurde das Giftgas zur Entwesung von Räumen und zur Desinfektion von Kleidung gebraucht. Im Spätsommer 1941 experimentierte die → SS mit dem Giftgas, sie probierte aus, ob mit dem Gas auch Menschen getötet werden konnten. Die sogenannten Probevergasungen erwiesen sich als erfolgreich. Die SS hatte ein Mittel gefunden, Menschen massenweise in geschlossenen Räumen töten zu können.
ermordet wurden. Später erbaute sie kombinierte Todesfabriken (Auskleideraum, GaskammerGaskammer
Die Räume, in denen in Auschwitz Menschen mit dem Giftgas → Zyklon B ermordet worden sind, die Gaskammern, wurden von der → SS in den Bauplänen meist „Leichenkeller“ genannt. Gaskammern gab es im Lagerkomplex Auschwitz an insgesamt sieben Stellen: Im → Krematorium I, in den umgebauten Bauernhäusern in Birkenau (→ Bunker Nr. 1 und → Bunker Nr. 2) und in den → Krematorien II bis V. Die Gaskammern hatten gasdichte Türen mit einem Guckloch, Vorrichtungen zum Einschütten von → Zyklon B (Einwurfluken) und teilweise auch Ventilationssysteme, um die Luft absaugen zu können.
, Verbrennungsöfen), in denen die Opfer vergast und verbrannt werden konnten.
Die deutsche Staatsführung und die SS hatten eine Methode gefunden, ein ganzes Volk auszulöschen, es spurlos zu beseitigen.
In Auschwitz und seinen circa 40 Nebenlagern wurden 400.000 Menschen als Häftlinge registriert. Die SS beraubte die Lagerinsassen ihrer Namen, die Menschen waren nur noch Nummern. In ArbeitskommandosArbeitskommandos
Eine Häftlingsgruppe, die von der → SS zu einer bestimmten Tätigkeit eingesetzt wurde, nannte man „Arbeitskommando“. Seitens der SS war ein „Kommandoführer“ für den Arbeitseinsatz der Häftlinge verantwortlich. Von der SS eingesetzte → Kapos, bei großen Arbeitskommandos Oberkapos, hatten Aufsichtsfunktionen auszuüben. Nicht wenige Kapos erwiesen sich als willige Handlanger der SS und drangsalierten die Häftlinge.
mussten sie für die Lagerverwaltung, SS-Wirtschaftsbetriebe und Privatfirmen Sklavenarbeit leisten. Von der SS und ihren Handlangern (KaposKapos
Häftlinge, die auf Befehl der → SS andere Häftlinge zu beaufsichtigen hatten, wurden Kapo genannten. Ein Kapo befehligte zum Beispiel ein → Arbeitskommando und war in dieser Funktion auch Herr über Leben und Tod der Häftlinge.
) terrorisiert, kamen viele Häftlinge während der Arbeit in den Kommandos um. Durch die Zwangsarbeit und mangelnde Ernährung ausgezehrt und geschwächt, wurden viele Häftlinge als „arbeitsunfähig“ aussortiert und ermordet. Die SS führte regelmäßig „SelektionenSelektionen
Die Auswahl oder Aussonderung von Häftlingen und von nach Auschwitz verschleppten Juden auf der → Rampe wurde „Selektion“ genannt. Selektion innerhalb des Lagers konnte für die Häftlinge zweierlei bedeuten: Verbleib im Lager bzw. Überstellung in ein anderes Lager oder Ermordung: Tod in der Gaskammer, Tötung mit Injektionen, Erschießung. Für nach Auschwitz verschleppte Juden hieß Selektion auf der Ankunftsrampe: Verbringung ins Lager zur Sklavenarbeit oder sofortige Ermordung in den Gaskammern.
“ durch und tötete alle Häftlinge, die in ihren Augen nicht mehr „arbeitseinsatzfähig“ waren. Für die SS hatten die Menschen keinen Nutzen mehr.
Nahezu eine Million Juden wurde nach Auschwitz deportiert und unmittelbar nach ihrer Ankunft, ohne als Häftling registriert zu werden, ermordet. Frauen mit Kindern, Alte und Kranke wurden in die Todesfabriken geführt, mussten sich auskleiden und nackt in die als Duschräume getarnten GaskammernGaskammern
Die Räume, in denen in Auschwitz Menschen mit dem Giftgas → Zyklon B ermordet worden sind, die Gaskammern, wurden von der → SS in den Bauplänen meist „Leichenkeller“ genannt. Gaskammern gab es im Lagerkomplex Auschwitz an insgesamt sieben Stellen: Im → Krematorium I, in den umgebauten Bauernhäusern in Birkenau (→ Bunker Nr. 1 und → Bunker Nr. 2) und in den → Krematorien II bis V. Die Gaskammern hatten gasdichte Türen mit einem Guckloch, Vorrichtungen zum Einschütten von → Zyklon B (Einwurfluken) und teilweise auch Ventilationssysteme, um die Luft absaugen zu können.
gehen. Waren die GaskammernGaskammern
Die Räume, in denen in Auschwitz Menschen mit dem Giftgas → Zyklon B ermordet worden sind, die Gaskammern, wurden von der → SS in den Bauplänen meist „Leichenkeller“ genannt. Gaskammern gab es im Lagerkomplex Auschwitz an insgesamt sieben Stellen: Im → Krematorium I, in den umgebauten Bauernhäusern in Birkenau (→ Bunker Nr. 1 und → Bunker Nr. 2) und in den → Krematorien II bis V. Die Gaskammern hatten gasdichte Türen mit einem Guckloch, Vorrichtungen zum Einschütten von → Zyklon B (Einwurfluken) und teilweise auch Ventilationssysteme, um die Luft absaugen zu können.
voll, wurde das Giftgas Zyklon BZyklon B
Das „Zyklon B“ genannte Schädlingsbekämpfungsmittel (Hauptbestandteil: Cyanwasserstoff bzw. Blausäure) wurde Anfang der 1920er Jahre entwickelt und für die Firma Deutsche Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung (Degesch, 1919 gegründet) patentiert. Anteilseigner der Degesch waren in den 1940er Jahren folgende Firmen: Degussa, IG Farben und Th. Goldschmidt AG. In den Lagern wurde das Giftgas zur Entwesung von Räumen und zur Desinfektion von Kleidung gebraucht. Im Spätsommer 1941 experimentierte die → SS mit dem Giftgas, sie probierte aus, ob mit dem Gas auch Menschen getötet werden konnten. Die sogenannten Probevergasungen erwiesen sich als erfolgreich. Die SS hatte ein Mittel gefunden, Menschen massenweise in geschlossenen Räumen töten zu können.
(in kristalliner Form) hineingeschüttet. Innerhalb von wenigen Minuten waren die Menschen tot. Die SS zwang Häftlinge, die Leichen zu den Öfen zu transportieren und zu verbrennen.
Ende 1944 stellte die SS die Massenvernichtung ein und löste Mitte Januar 1945 das Lager auf. Der Versuch, alle Spuren der Verbrechen zu beseitigen, misslang den Mördern. Heute noch zeugen in der Gedenkstätte Auschwitz-BirkenauAuschwitz-Birkenau
Seit Oktober 1941 wurde das von der SS als „Kriegsgefangenenlager“ bezeichnete Lager Birkenau erbaut, das bis in das Jahr 1944 kontinuierlich erweitert wurde. Im Lager Birkenau wurden auch seit Mitte 1942 vier Krematorien mit Gaskammern errichtet, die die Orte der Menschenvernichtung waren.
die Reste der KrematorienKrematorien
Die → SS ließ in den Konzentrationslagern durch Privatfirmen Krematorien bauen, um verstorbene und getötete Lagerinsassen beseitigen zu können. In Auschwitz wurde Anfang August 1940 das erste Krematorium fertiggestellt. Es handelte sich um einen Ofen mit zwei Brennkammern. Im Februar 1941 und im Mai 1942 kamen zwei weitere Öfen hinzu. In den seit Mitte 1942 in Birkenau erbauten Krematorien gab es in den Krematorien II und III jeweils fünf Öfen mit je drei Brennkammer, in den Krematorien IV und V jeweils einen Ofen mit je acht Brennkammern.
, die Verbrennungsgruben und die Menschenasche von dem deutschen Menschheitsverbrechen.

Zur Geschichte des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-BirkenauAuschwitz-Birkenau
Seit Oktober 1941 wurde das von der SS als „Kriegsgefangenenlager“ bezeichnete Lager Birkenau erbaut, das bis in das Jahr 1944 kontinuierlich erweitert wurde. Im Lager Birkenau wurden auch seit Mitte 1942 vier Krematorien mit Gaskammern errichtet, die die Orte der Menschenvernichtung waren.
(1940–1945)



Blick über die Baracken von Auschwitz-BirkenauAuschwitz-Birkenau
Seit Oktober 1941 wurde das von der SS als „Kriegsgefangenenlager“ bezeichnete Lager Birkenau erbaut, das bis in das Jahr 1944 kontinuierlich erweitert wurde. Im Lager Birkenau wurden auch seit Mitte 1942 vier Krematorien mit Gaskammern errichtet, die die Orte der Menschenvernichtung waren.
II, 1942-1945