Geschichte des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz (1940–1945)

Das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz wurde im Mai 1940 auf Befehl von Heinrich Himmler (Reichsführer SS) gegründet.

Bis Frühjahr 1942 verschleppte die SS hauptsächlich Polen in das Lager. Tausende KZ-Häftlinge kamen um. Sie fielen dem Terror der SS zum Opfer, verstarben an Krankheiten, wurden durch Zwangsarbeit vernichtet.

Von Frühjahr 1942 bis Herbst 1944 deportierte das SS-Reichssicherheitshauptamt in Berlin Juden aus nahezu allen europäischen Ländern mit Sonderzügen der Deutschen Reichsbahn nach Auschwitz. Erklärtes Ziel des NS-Regimes war es, alle Juden zu ermorden. Die Lagerverwaltung errichtete zunächst Vergasungsstätten, in denen Juden massenweise mit dem Giftgas Zyklon B ermordet wurden. Später erbaute sie kombinierte Todesfabriken (Auskleideraum, Gaskammer, Verbrennungsöfen), in denen die Opfer vergast und verbrannt werden konnten.

Die deutsche Staatsführung und die SS hatten eine Methode gefunden, ein ganzes Volk auszulöschen, es spurlos zu beseitigen.

In Auschwitz und seinen circa 40 Nebenlagern wurden 400.000 Menschen als Häftlinge registriert. Die SS beraubte die Lagerinsassen ihrer Namen, die Menschen waren nur noch Nummern. In Arbeitskommandos mussten sie für die Lagerverwaltung, SS-Wirtschaftsbetriebe und Privatfirmen Sklavenarbeit leisten. Von der SS und ihren Handlangern (Kapos) terrorisiert, kamen viele Häftlinge während der Arbeit in den Kommandos um. Durch die Zwangsarbeit und mangelnde Ernährung ausgezehrt und geschwächt, wurden viele Häftlinge als „arbeitsunfähig“ aussortiert und ermordet. Die SS führte regelmäßig „Selektionen“ durch und tötete alle Häftlinge, die in ihren Augen nicht mehr „arbeitseinsatzfähig“ waren. Für die SS hatten die Menschen keinen Nutzen mehr.

Nahezu eine Million Juden wurde nach Auschwitz deportiert und unmittelbar nach ihrer Ankunft, ohne als Häftling registriert zu werden, ermordet. Frauen mit Kindern, Alte und Kranke wurden in die Todesfabriken geführt, mussten sich auskleiden und nackt in die als Duschräume getarnten Gaskammern gehen. Waren die Gaskammern voll, wurde das Giftgas Zyklon B (in kristalliner Form) hineingeschüttet. Innerhalb von wenigen Minuten waren die Menschen tot. Die SS zwang Häftlinge, die Leichen zu den Öfen zu transportieren und zu verbrennen.

Ende 1944 stellte die SS die Massenvernichtung ein und löste Mitte Januar 1945 das Lager auf. Der Versuch, alle Spuren der Verbrechen zu beseitigen, misslang den Mördern. Heute noch zeugen in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau die Reste der Krematorien, die Verbrennungsgruben und die Menschenasche von dem deutschen Menschheitsverbrechen.