Józef Bodek

Bodek GS 113

Józef Bodek, 1922 in Bielsko-Biala/Polen geboren, wurde Ende 1942 von der Gestapo verhaftet, im Januar 1943 aus dem Krakauer Gefängnis Montelupich nach Auschwitz verbracht und als Häftling Nummer 95.373 registriert. Bodek wurde in der Blockführerstube des Quarantänelagers BIIa und im Krankenbaulager BIIe als Häftlingspfleger eingesetzt. Mitte September 1944 verschleppte ihn die SS in das Konzentrationslager Mauthausen (bei Linz/Österreich) und weiter in ein Nebenlager bei Wien. Während eines Evakuierungstransports konnte Bodek fliehen und sich versteckt halten.

Zur Zeit seiner Vernehmung im November 1964 war der Zeuge Józef Bodek 42 Jahre alt und arbeitete als Nationalökonom in Opole/Polen.

Hörbeispiel:

Zeuge Józef Bodek:
Zreszta teren byl nieutwardzony, a wiec bloto po kostki i na tym wykonywali wiezniowie, wszyscy miedzy innymi ja, te cwiczenia jak Hüpfen, Rollen. No i wykonywanie tych cwiczen ze wzgledu i na nasz stan fizyczny jak i na teren bylo bardzo utrudnione, a tych dwóch, a wiec Baretzki i Perschel stali z pejczami i byli obuci w te saperki, tak zwane knobelbechery, i kazdemu kto nie nadazyl z wykonaniem cwiczen, […] otrzymywal solidna porcje pejczem albo noga.

Dolmetscherin Kapkajew:
Also der Grund, der Boden, auf dem diese Übungen stattfanden, war sehr weich und sehr voll Schlamm und Dreck. Es war deswegen infolge unseres körperlichen Zustandes und infolge der Beschaffenheit des Bodens, auf dem das geschah, sehr schwer. Wir mussten in diesem Schlamm und Dreck hüpfen, rollen und alle anderen Übungen machen, währenddessen der Baretzki und der Perschel mit Peitschen bewaffnet in hohen Stiefeln da standen und beobachteten. Wenn jemand also nicht nachkommen konnte, bekam er Peitschenhiebe und wurde mit den Füßen getreten.
(114. Verhandlungstag, 20.11.1964)

Erläuterung:

Der Angeklagte Stefan Baretzki war im Birkenauer Männerlager BIId sogenannter Blockführer. In dieser Funktion war der Angeklagte für die Insassen von Häftlingsbaracken zuständig. Die Blockführer waren Herren über Leben und Tod der ihnen unterstellten Häftlinge. Baretzki liebte es, mit den Häftlingen „Sport“ zu treiben, sie zu quälen und zu malträtieren. Oft kam es vor, dass Häftlinge den „Sport“ nicht überlebten, vor Erschöpfung und Körperschwäche oder an Misshandlungen verstarben.

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