Wilhelm Boger

19. Dezember 1906, Stuttgart/D – 3. April 1977, Bietigheim/D

Wilhelm Boger

Persönlicher Werdegang:

Wilhelm Boger  Wilhelm Boger

Sohn eines Kaufmanns; Mittlere Reife 1922; Eintritt in die NS-Jugend (später Hitler-Jugend); 1922 bis 1925 kaufmännische Lehre; ab Sommer 1925 Angestellter beim Deutsch-Nationalen Handlungsgehilfenverband; Eintritt in den Artamanen-Bund (freiwilliger Arbeitsdienst); ab Frühjahr 1932 arbeitslos; nach 1945 von der US-amerikanischen Militärpolizei verhaftet; nach seiner Flucht aus einem Auslieferungstransport nach Polen arbeitete Boger bis 1949 als Hilfsarbeiter auf Bauernhöfen; seit 1950 angestellt bei der Firma Heinkel in Zuffenhausen.

Funktionen während des NS-Regimes:

Angehöriger der Allgemeinen SS seit 1930; 1933 zur Hilfspolizei Friedrichshafen; im Juli 1933 zur politischen Bereitschaftspolizei nach Stuttgart; anschließend zur württembergischen politischen Polizei; Verhaftung wegen Mißhandlung während einer Vernehmung 1936; 1937 Kriminalsekretär; nach Beginn des Krieges zur Stapo-Leitstelle Zichenau; später Grenzpolizeikommissariat Ostroleka; vom Polizeipioniersbataillion Dresden nach Auschwitz versetzt; zunächst als Zugführer der 2. Wachkompanie eingesetzt, später bei Politischen Abteilung (Abt. II) als Leiter des Referats Ermittlungen und Vernehmungen vom 23. Dezember 1943 bis zur Evakuierung; Angehöriger der SS-Mannschaft im KZ Auschwitz vom 1. Dezember 1942 bis zur Evakuierung; letzter Dienstgrad: SS-Hauptsturmführer.

Zur Zeit der Verhandlung:

57 Jahre, verheiratet.

Untersuchungshaft seit Oktober 1958. Wilhelm Boger wurde wegen Mordes in mindestens fünf Fällen und gemeinschaftlichen Mordes in mindestens 109 Fällen und gemeinschaftlicher Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord zu lebenslangem Zuchthaus und fünf Jahren Zuchthaus verurteilt.