Jósef Kral
Józef Kral, 1910 in Wartogłowiec (heute Polen) geboren, wurde im Februar 1940 in Wien von der GestapoGestapo
→ <Geheime Staatspolizei>
verhaftet, Ende Juni 1941 nach Auschwitz transportiert und als Nummer 17.401 registriert. Kral kam in die StrafkompanieStrafkompanie
Das Häftlingskommando, das schwerste Arbeit unter mörderischen Bedingungen zu leisten hatte und in das Häftlinge zur Strafe versetzt wurden, nannte die → SS „Strafkompanie“. Die Überlebenschancen in der Strafkompanie waren gering. Die Häftlinge waren den Schikanen und den Terror der → SS und der → Funktionshäftlinge vollkommen ausgeliefert.
, die in Block 11Block 11
Im → Stammlager (→ Auschwitz I) wurde im Kellergeschoss von → Block 11 ein Lagergefängnis mit insgesamt 27 Zellen und vier sogenannten Stehzellen eingerichtet. Die Stehzellen hatten eine Fläche von 90 auf 90 cm. Durch eine kleine Tür am Fußboden mussten die Gefangenen in die Zellen kriechen. Im → „Stehbunker“ hat die → SS Häftlinge verhungern lassen.
von Auschwitz IAuschwitz I
Im November 1943 wurde der Lagerkomplex Auschwitz administrativ dreigeteilt: Das → Stammlager, das seit Mai 1940 existierende, erhielt die Bezeichnung Auschwitz I.
(StammlagerStammlager
→ Auschwitz I
) untergebracht war. Die Häftlinge der StrafkompanieStrafkompanie
Das Häftlingskommando, das schwerste Arbeit unter mörderischen Bedingungen zu leisten hatte und in das Häftlinge zur Strafe versetzt wurden, nannte die → SS „Strafkompanie“. Die Überlebenschancen in der Strafkompanie waren gering. Die Häftlinge waren den Schikanen und den Terror der → SS und der → Funktionshäftlinge vollkommen ausgeliefert.
hatten in der außerhalb des Lagers gelegenen Kiesgrube und bei der Aushebung von Baugruben für den Neubau von Häftlingsblöcken zu arbeiten. Drei Monate war Kral in der StrafkompanieStrafkompanie
Das Häftlingskommando, das schwerste Arbeit unter mörderischen Bedingungen zu leisten hatte und in das Häftlinge zur Strafe versetzt wurden, nannte die → SS „Strafkompanie“. Die Überlebenschancen in der Strafkompanie waren gering. Die Häftlinge waren den Schikanen und den Terror der → SS und der → Funktionshäftlinge vollkommen ausgeliefert.
. Sodann teilte ihn die SS dem Kommando Neubau zu, in dem er Oberkapo wurde. Im Dezember 1942 verhaftete die LagergestapoLagergestapo
Die Organisationsstruktur der → Konzentrationslager war einheitlich. Die Verwaltung eines Konzentrationslagers war meist nach sechs Abteilungen gegliedert: Abteilung I: Kommandantur, Abteilung II. Politische Abteilung (Lagergestapo), Abteilung III: Schutzhaftlagerführung, Abteilung IV: Verwaltung, Abteilung V: Standortarzt, Abteilung VI: Fürsorge, Schulung, Truppenbetreuung.
Die Abt. II (Politische Abteilung) wurde auch „Lagergestapo“ genannt. Die Politische Abteilung verwaltete u.a. die Häftlingskarteien und die Personalunterlagen der Lagerinsassen, war für die Überwachung und somit für die „Sicherheit“ im Lager zuständig. Die Angehörigen der Politischen Abteilung bespitzelten die Häftlinge und versuchten, durch Terror (Erschießungen) jede Widerstandshandlung der Häftlinge zu unterbinden.
Kral, den sie verdächtigte, einer Widerstandsorganisation anzugehören. Kral kam nach Block 11Block 11
Im → Stammlager (→ Auschwitz I) wurde im Kellergeschoss von → Block 11 ein Lagergefängnis mit insgesamt 27 Zellen und vier sogenannten Stehzellen eingerichtet. Die Stehzellen hatten eine Fläche von 90 auf 90 cm. Durch eine kleine Tür am Fußboden mussten die Gefangenen in die Zellen kriechen. Im → „Stehbunker“ hat die → SS Häftlinge verhungern lassen.
und wurde in eine Stehzelle gesperrt. Durch wiederholte Verhöre, bei denen Kral geschlagen und gequält wurde, wollte die SS von ihm Angaben über widerständige Häftlinge erpressen. Mitte 1943 wurde er aus dem Lager entlassen, aber zur Arbeit bei der Zentralbauleitung der Waffen-SS und Polizei Auschwitz zwangsverpflichtet.
Zur Zeit seiner Vernehmung im Mai 1964 war der Zeuge Józef Kral 54 Jahre alt und lebte als Architekt in Krakau/Polen.
Hörbeispiel:
Zeuge Józef Kral:
Następnie w tej kompani karnej był jeden więzień, taki „siłacz“, nazywano go Izaakiem.
Dolmetscherin Kapkajew:
Dann war in dieser StrafkompanieStrafkompanie
Das Häftlingskommando, das schwerste Arbeit unter mörderischen Bedingungen zu leisten hatte und in das Häftlinge zur Strafe versetzt wurden, nannte die → SS „Strafkompanie“. Die Überlebenschancen in der Strafkompanie waren gering. Die Häftlinge waren den Schikanen und den Terror der → SS und der → Funktionshäftlinge vollkommen ausgeliefert.
ein Häftling, man nannte ihn Isaak. [...] Er war ein sehr starker Mensch.
Zeuge Józef Kral:
I jemu kazali następnie tych pływających więźniów
topić pod wodą.
Dolmetscherin Kapkajew:
Man befahl ihm, diesem starken Mann namens Isaak, die Häftlinge im Wasser zu ertränken.
Zeuge Józef Kral:
Utopiono kilka więźniów w ten sposób.
Dolmetscherin Kapkajew:
Auf diese Weise haben einige Häftlinge den Tod durch Ertrinken erlitten.
Zeuge Józef Kral:
Następnie kazano jemu, ponieważ ten człowiek był razem z ojcem,
Dolmetscherin Kapkajew:
Schließlich befahl man ihm, weil er mit seinem Vater zusammen war
Zeuge Józef Kral:
Swojego ojca utopić.
Dolmetscherin Kapkajew:
Seinen eigenen Vater zu ertränken.
Zeuge Józef Kral:
Isaak, topiąc swojego ojca, zwariował. Zaczął krzyczeć.
Dolmetscherin Kapkajew:
Isaak, während er seinen Vater ertränkte, wurde wahnsinnig und fing an zu schreien.
Zeuge Józef Kral:
Wtenczas Stark zastrzelił tego Izaaka.
Dolmetscherin Kapkajew:
Und da hat Stark diesen Isaak erschossen.
(46./47. Verhandlungstag, 15./21.5.1964)
Erläuterung:
In Auschwitz IAuschwitz I
Im November 1943 wurde der Lagerkomplex Auschwitz administrativ dreigeteilt: Das → Stammlager, das seit Mai 1940 existierende, erhielt die Bezeichnung Auschwitz I.
(StammlagerStammlager
→ Auschwitz I
) wurden 1941 acht Blöcke (Block 4 bis 7, 15 bis 18) neu gebaut. Da der Grundwasserspiegel in dem Lagergelände sehr hoch war, sammelte sich in den Baugruben Grundwasser. Das Ausheben der Baugruben hatten die Häftlinge durchzuführen, die der sogenannten StrafkompanieStrafkompanie
Das Häftlingskommando, das schwerste Arbeit unter mörderischen Bedingungen zu leisten hatte und in das Häftlinge zur Strafe versetzt wurden, nannte die → SS „Strafkompanie“. Die Überlebenschancen in der Strafkompanie waren gering. Die Häftlinge waren den Schikanen und den Terror der → SS und der → Funktionshäftlinge vollkommen ausgeliefert.
angehörten. In die StrafkompanieStrafkompanie
Das Häftlingskommando, das schwerste Arbeit unter mörderischen Bedingungen zu leisten hatte und in das Häftlinge zur Strafe versetzt wurden, nannte die → SS „Strafkompanie“. Die Überlebenschancen in der Strafkompanie waren gering. Die Häftlinge waren den Schikanen und den Terror der → SS und der → Funktionshäftlinge vollkommen ausgeliefert.
wurden Häftlinge überstellt, die die Lager-SS möglichst schnell liquidieren wollte oder die sich in den Augen der SS gegen die „Lagerordnung“ vergangen hatten. Die StrafkompanieStrafkompanie
Das Häftlingskommando, das schwerste Arbeit unter mörderischen Bedingungen zu leisten hatte und in das Häftlinge zur Strafe versetzt wurden, nannte die → SS „Strafkompanie“. Die Überlebenschancen in der Strafkompanie waren gering. Die Häftlinge waren den Schikanen und den Terror der → SS und der → Funktionshäftlinge vollkommen ausgeliefert.
hatte meist schwerste Arbeiten zu verrichten, die Sterblichkeit in dem mörderischen Kommando war entsprechend groß.
Der Angeklagte Stark, der eine Gruppe von Zivilisten durch das Lager führte, störte sich am Verhalten der StrafkompanieStrafkompanie
Das Häftlingskommando, das schwerste Arbeit unter mörderischen Bedingungen zu leisten hatte und in das Häftlinge zur Strafe versetzt wurden, nannte die → SS „Strafkompanie“. Die Überlebenschancen in der Strafkompanie waren gering. Die Häftlinge waren den Schikanen und den Terror der → SS und der → Funktionshäftlinge vollkommen ausgeliefert.
. Die Häftlinge waren auf die Zivilisten aufmerksam geworden und hatten von der Arbeit in der Baugrube zu den Zivilpersonen geschaut, die von Stark begleitet wurden. Stark störte sich am Verhalten der Häftlinge und bestrafte sie, indem er den Häftling Isaak zwang, seine Kameraden, am Ende seinen eigenen Vater, zu ermorden.