Mörderischer Lageralltag
Wer nicht gleich nach der Ankunft im Lager Auschwitz direkt in den GaskammernGaskammern
Die Räume, in denen in Auschwitz Menschen mit dem Giftgas → Zyklon B ermordet worden sind, die Gaskammern, wurden von der → SS in den Bauplänen meist „Leichenkeller“ genannt. Gaskammern gab es im Lagerkomplex Auschwitz an insgesamt sieben Stellen: Im → Krematorium I, in den umgebauten Bauernhäusern in Birkenau (→ Bunker Nr. 1 und → Bunker Nr. 2) und in den → Krematorien II bis V. Die Gaskammern hatten gasdichte Türen mit einem Guckloch, Vorrichtungen zum Einschütten von → Zyklon B (Einwurfluken) und teilweise auch Ventilationssysteme, um die Luft absaugen zu können.
ermordet wurde, war für den Arbeitseinsatz bestimmt. In ArbeitskommandosArbeitskommandos
Eine Häftlingsgruppe, die von der → SS zu einer bestimmten Tätigkeit eingesetzt wurde, nannte man „Arbeitskommando“. Seitens der SS war ein „Kommandoführer“ für den Arbeitseinsatz der Häftlinge verantwortlich. Von der SS eingesetzte → Kapos, bei großen Arbeitskommandos Oberkapos, hatten Aufsichtsfunktionen auszuüben. Nicht wenige Kapos erwiesen sich als willige Handlanger der SS und drangsalierten die Häftlinge.
mussten die Menschen für die Lagerverwaltung, SS-Wirtschaftsbetriebe und Privatfirmen Sklavenarbeit leisten. Von der SS und ihren Handlangern (KaposKapos
Häftlinge, die auf Befehl der → SS andere Häftlinge zu beaufsichtigen hatten, wurden Kapo genannten. Ein Kapo befehligte zum Beispiel ein → Arbeitskommando und war in dieser Funktion auch Herr über Leben und Tod der Häftlinge.
) terrorisiert, kamen viele Häftlinge während der Arbeit in den Kommandos um. Durch die Zwangsarbeit und mangelnde Ernährung ausgezehrt und geschwächt, wurden viele Häftlinge als „arbeitsunfähig“ aussortiert und ermordet. Die SS führte regelmäßig „SelektionenSelektionen
Die Auswahl oder Aussonderung von Häftlingen und von nach Auschwitz verschleppten Juden auf der → Rampe wurde „Selektion“ genannt. Selektion innerhalb des Lagers konnte für die Häftlinge zweierlei bedeuten: Verbleib im Lager bzw. Überstellung in ein anderes Lager oder Ermordung: Tod in der Gaskammer, Tötung mit Injektionen, Erschießung. Für nach Auschwitz verschleppte Juden hieß Selektion auf der Ankunftsrampe: Verbringung ins Lager zur Sklavenarbeit oder sofortige Ermordung in den Gaskammern.
“ durch und tötete alle, die in ihren Augen nicht mehr „arbeitseinsatzfähig“ waren. Für die SS hatten diese Menschen keinen Nutzen mehr. Daneben war und blieb die willkürliche Tötung einzelner Häftlinge mit allen nur denkbaren Mitteln und mit geradezu unvorstellbaren Methoden an der Tagesordnung.